Probieren geht über Studieren Landwirtschaftsdirektor Markus Dieth übt sich in Schupfart als Kirschenpflücker 90 00 www. Für den Landstatthalter eine Premiere. Soll heissen: Die Früchte nicht direkt anfassen, sondern über die Stile ablösen. Doch schon bald stellen sich erste Fragen. Was tun, wenn die einen Kirschen noch rot, die anderen aber schon schwarz sind? Welche zuerst nehmen? Schnell hat Dieth seinen gefüllt. Dieth wird schnell eines klar: Fricktaler Chriesi-Bauern sind ein lustiges, entspanntes Völkchen, bei dem der PlauschFaktor ganz oben steht.
Wie eine grosse Familie wirken er, Ehefrau Pia und die bis zu 20 Freiwilligen, die neben dem prominenten Gast aus Aarau normalerweise die Früchte pflücken. Franz Wyrsch aus Möhlin ist einer von ihnen. Ich habe die noch kein einziges Mal jammern hören.
Hochstammbäume waren damals die Regel, schön für das Fricktaler Landschaftsbild, aber schwer zu bewirtschaften. Heute kann Wyrsch bequem vom Boden aus die Kirschen erreichen. Dort reifen die Früchte in einem geschützten Areal — nach oben mit einer Folie vor Regen, oben und an Seiten mit engmaschigen Netzen vor Schädlingen wie der Kirschessigfliege geschützt.
Das hat Vor- und Nachteile. Aber: Unter Folie und Netz ist es auch deutlich heisser als unter freiem Himmel, draussen auf der Wiese, wo die Hochstammbäume stehen. Bei der aktuellen Hitze können es die Erntehelfer nicht allzu lange aushalten. So fangen sie dieser Tage schon gegen 6 Uhr früh an zu arbeiten. Aber die Ernte ist des eher kühlen Mais wegen zwei bis drei Wochen verzögert.
Der Aargau ist hinter dem Baselbiet zweitgrösste Anbauregion. Aber nicht nur, um etwas über den Kirschenanbau zu hören, sondern auch, um selbst aktiv zu werden. Seit rund zweieinhalb Jahren Regierungsrat gehört auch die Landwirtschaft in dessen Ressort.
