Ein Risiko: Oft verlassen sich Frauen auch heute noch darauf, über den Partner abgesichert zu sein. Die Folge: Die Frau wird zum Sozialfall. Um speziell Frauen zu unterstützen und zu fördern, ihre Benachteiligung in der Gesellschaft und im Arbeitsleben abzubauen, dazu wurde der Verein Difa gegründet. In seinem Beschäftigungsprojekt in Dillingen arbeiten Frauen, die auf Leistungen vom Jobcenter angewiesen sind; sie haben keine oder eine schlechte Ausbildung, waren viele Jahre aus dem Beruf ausgestiegen oder haben noch nie gearbeitet.
Sie sollen Anschluss an den ersten Arbeitsmarkt erhalten. Heute sind etwa die Hälfte der Frauen Migrantinnen.
Heute müssen wir mehr Integrationsarbeit leisten. Derzeit sind 22 Frauen in Schneiderei, Kostümverleih und Laden beschäftigt. Fünf weitere, die auf Grund fehlender Sprachkenntnisse nicht angeleitet werden können, fertigen Handarbeiten an. Sie hangeln sich von einem Mini-Job zum anderen, verdienen nie genug zum Leben, können kaum etwas in die Rentenversicherung einzahlen.
Die Frauen aus dieser Falle herauszuholen, das gelingt im Schnitt bei etwa 30 Prozent, kann Jablonski sagen. Valentina Bilmann aus Lisdorf hat hier Freundinnen gefunden. Die Jährige, die aus Kasachstan stammt, ist seit einem halben Jahr dabei. Das ist mein Hobby. Eine Ausbildung hat sie nicht, hat in Kasachstan in einer Geflügelfabrik gearbeitet. Das ist nicht nur bei den Migrantinnen so. Und das rächt sich heute. Doch wer keinen Beruf hat oder lange ausgestiegen ist, könne auf dem Arbeitsmarkt nicht viel erwarten, bedauert Jablonski.
Für Geringqualifizierte bleibt oft nur Zeitarbeit zum Mindestlohn. Vollzeit arbeiten, wenig verdienen, aber dafür kaum noch Zeit mit den Kindern? Denn das ist oft ein Problem der Frauen hier: Sie gehen quasi nur arbeiten, um die Betreuung der Kinder zu zahlen. Teilen Weiterleiten Tweeten Weiterleiten Drucken.
